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Brigitte Karoline Jakobi :

Eigene Bücher

Paperback 9,90 € inkl. MwSt.

 Seitenanzahl: 116 ISBN: 978-3-7345-8668-2

Größe: 14,8 cm x 21,0 cm

Erscheinungsdatum: 13.01.2017

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Weitere Ausgabeformate: E-Book oder Hardcover

 

 

              Über die Autorin:     

Nach Literaturstudium (Anglistik, Amerikanistik und Germanistik), jahrelanger Lehrtätigkeit als Oberstudienrätin an Höheren Schulen im In- und Ausland (USA, England und Namibia) und etlichen grafischen Arbeiten im Bereich Buchillustration und Umschlaggestaltung für verschiedene Autoren in Namibia und Deutschland, lag es nicht allzu fern, selbst Geschichten zu verfassen. Ein von mir verehrter Kollege bemerkte anlässlich seiner Pensionierung, nun komme er endlich dazu, die Literatur zu lesen, über die er jahrelang gelehrt hätte. Für mich gilt in Abwandlung, ich schreibe heute die Geschichten, die ich gerne im Unterricht behandelt haben würde.

Kunst ist für mich schon immer die Auseinandersetzung mit der Schönheit der Natur und deren ästhetische Bewahrung, während Literatur und Sprache in ganz besonderem Maße eine Konservierung von Kultur darstellen. Das wurde mir besonders anlässlich eines Besuchs bei der Oneida Nation of Wisconsin bewusst, als ich dort eine Schule im Reservat besuchte. Es handelt sich hierbei um Nachfahren des irokesensprachigen Volkes aus der Gegend des heutigen westlichen, zentralen New York. Greisinnen besuchten die Schule, um den Kindern die eigene indigene Sprache beizubringen, der infolge fehlender Verschriftlichung der totale Untergang droht. Es war rührend anzusehen, wie sie mit Körben, die Gegenstände des einfachen Lebens enthielten, die Reste einer Kultur zusammenzuhalten suchten.

Unsere heutigen Bedrohungen sind andere, wie zum Beispiel der Sprachverfall, Kommunikationsunfähigkeit und Niedergang der Kreativität. Daher lasse ich in meinen Geschichten in Anlehnung an Aesops Fabeln und Parabeln die Tiere sprechen und handeln. Somit könnten sie leicht zum Vorbild für uns Menschen werden.

 

Hier finden Sie detaillierte Information zu der angebotenen Leistung.

Textbeispiel aus dem Buch:

  1. Edgar, der Frosch
 K awumm! Kawumm! Kawumm! Was ist               

   da los? Wer kommt denn da?

Kawumm! Kawumm! Kawumm! Es ist niemand anders, als Edgar, der Frosch. Und wie stolz er daher gehüpft kommt! Kawumm! Kawumm! So hoch und so weit wie er, kann keiner springen. Kawumm! Kawumm!

Natürlich ist Edgar mächtig stolz auf sich. Dafür trainiert er täglich mehrere Stunden. Aber wofür? Was steckt bloß dahinter? Kawumm! Kawumm! Dumme Frage! Mädels natürlich. Was denn sonst? Edgar möchte den hübschen Froschmädchen dort am See, wo das Schilf am dichtesten wächst, imponieren. Wann immer sie dort zusammensitzen und über die Froschmänner klatschen, tratschen und herziehen, kommt Edgar, rein zufällig, versteht sich, vorbei – Kawumm! – und zeigt, was er kann. Und er kann verdammt viel! Da er geübt hat, so hoch zu springen, schafft er es, einen Salto in der Luft zu drehen und sicher wieder auf seinen gespreizten Füßen zu landen. Nach diesem gelungenen Überschlag nimmt er kurz Anlauf, springt mit einem gewaltigen Satz nach vorne und surft auf seinen breiten Froschfüßen übers Wasser, dass es nur so spritzt. Klar, dass die hübschen Mädels dabei tüchtig nass werden, aber genau das mögen sie und deshalb lieben sie ihren flotten Edgar.

„Ist er nicht süß?“ „Wie weit der hüpfen kann!“ „Aber erst wie elegant er über das Wasser gleitet!“ „Mich hat er gespritzt, er mag mich!“ „Mich auch!“ „Nein, mich!“

Da haben die hübschen Froschdamen recht, denn Edgar mag sie alle. Auch er fühlt sich von ihnen geliebt. Edgar ist glücklich. So hätte es für ihn den ganzen Sommer lang gehen können.

Kawumwumm! Kawumwumm! Kawumwumm! Wer ist das? Was ist da los? Edgar schrickt aus seinen schönen Träumen auf. Da ist es wieder: Kawumwumm! Kawumwumm! Und der Verursacher dieses Lärms lässt nicht lange auf sich warten. Schon biegt er um die Ecke – Kawumwumm – hüpft hoch in die Luft, dreht dabei gleich zwei elegante Loopings und landet unter Gekreisch und Gekicher der hübschen Froschmädels direkt vor ihren Füßen. Kawumwumm! Kawumwumm! Dann zieht er mit einer artigen Bewegung seinen Hut und verbeugt sich geschmeidig:

„Habe die große Ehre, mich den hübschen Damen vorstellen zu dürfen! Mein bescheidener Name lautet Nebukadnezar!“

Das haut rein bei den anwesenden Ladies!

„Nebukadnezar? Welch wunderschöner Name!“ „Und wie er den Hut aus Höflichkeit zu ziehen vermag!“ „Aber erst dieser schmucke, grüne Anzug!“ „Ein wahrer Gentleman, nicht wahr?“

Während sich die entzückten Froschdamen um Nebukadnezar scharen und dieser Verbeugungen nach allen Seiten macht, hält es den eifersüchtigen Edgar kaum noch in seinem Versteck. Die hübschen Froschdamen umringen Nebukadnezar, befühlen seine Muskeln und versuchen dabei, sich gegenseitig von ihm wegzudrängen. Edgar, in seinem Versteck, kann es zwar nicht genau hören, aber es scheint, als würden sie diesen Nebukadnezar bitten, ihnen eine weitere Kostprobe seines Könnens zum Besten zu geben. Dieser dreht sich geschmeichelt mehrmals im Kreise, nimmt Anlauf und – Kawumwumm! Kawumwumm! – surft über die Wasseroberfläche des Sees, dass es nur so sprüht und spritzt. Die hübschen Froschdamen kreischen vor Vergnügen, und Nebukadnezar muss wieder und wieder ran, bis die Mädels so nass sind, als hätten sie frisch gebadet.

Schäumend vor Wut und Eifersucht hält es Edgar nun nicht länger in seinem Versteck im Schilf und er jagt wie ein Blitz über den See. Kawumm! Kawumm! Doch keine der Froschdamen würdigt ihn eines Blickes. Doch es kommt noch schlimmer. Als Edgar versucht, wie vordem der Nebukadnezar, ebenfalls zwei Loopings in der Luft zu drehen, wird ihm schwindelig und er fällt kopfüber ins Wasser. Das wiederum bemerken jetzt die Froschdamen, stemmen ihre Froschhände in die Seiten und schütteln sich vor Lachen. Als Edgar betreten und beschämt weghüpft, hört er noch den Nebukadnezar fragen, wer das denn gewesen sei. Und die hübschen Froschdamen, die ihm noch vor Kurzem zugejubelt hatten, antworten, dass sie ihn nicht kennen würden. Oh, das schmerzt viel mehr als der verunglückte Sprung ins Wasser!

Die hübschen Froschdamen gehen fortan an dem armen Edgar vorbei, ohne ihn zu beachten oder zu grüßen, als kennten sie ihn gar nicht. Ihm fällt auf, dass sie sich jetzt schminken, grasgrünes Lippengrün auf ihre wulstigen Lippen aufgetragen und bis zu den Ohren gezogen haben, um ihre Mäuler noch größer erscheinen zu lassen. Ihre breiten Froschfüße haben sie in hohe Schuhe gezwängt, die beim Schwimmen mehr als hinderlich sind, sodass sie fürchten müssen, unterzugehen und zu ertrinken. Alles für diesen Nebukadnezar! Und Edgar hört sie sagen:

„Er hüpft höher als Edgar!“ „Ja, und surft schneller und produziert mehr Gischt!“ „Er ist viel süßer als Edgar!“ „Edgar? Wer ist das?“

Solche unschönen Reden schmerzen Edgar sehr. Für ihn scheint dieser Sommer schon vorbei, den er doch so genossen hatte. Doch es kommt anders.

Als der arrogante Nebukadnezar wieder einmal seine Kunststücke aufführt, sich elegant im Kreise dreht und aus dem Stand hoch in die Luft hopst, um sein berühmtes doppeltes Looping auszuführen, warten die hübschen Froschdamen vergebens auf das bekannte Kawumwumm. Auch kommt kein Nebukadnezar mehr herunter. Stattdessen steckt er jetzt im langen Storchenschnabel, der ihn mitten in der Luft geschnappt hat:

„Na, kleiner Frosch! Woher wusstest du, dass ich hungrig bin? Ha, ha, ha! Gibt es noch mehr hier von deiner Sorte?“

Der arme Nebukadnezar kann gar nicht antworten, kaum noch atmen, so fest hält ihn der Storch. An seiner Stelle aber antwortet jetzt eine andere Stimme. Sie gehört dem Edgar. Mutig kommt er seinem Rivalen Nebukadnezar zu Hilfe, packt eines der langen, roten Beine des Storches, zerrt so wild daran, dass dieser kopfüber in den See fällt. Um Luft zu bekommen, muss der Storch den Schnabel öffnen und Nebukadnezar kann entfliehen. Was für eine edle Tat! Das gefällt den verschreckten Froschdamen! Der geschmähte Edgar ist plötzlich wieder in aller Munde.

Seit dieser Zeit sieht man Edgar und Nebukadnezar, die unzertrennliche Freunde geworden sind, gemeinsam herumhüpfen und surfen. Kawumbawumm! Kawumbawumm! Kawumbawumm! Und die hübschen Froschdamen singen:

„Uns‘re beiden Froschteichmänner,

Sind die wahren Loopingkenner!

Surfen auf dem Fröschleinteich,

Da wird jede von uns weich,

Hüpfen fröhlich in der Sonne,

Schenken uns die größte Wonne!“

 

 

 

 


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